Der neu gewählte Landesvorstand tagte am vergangen Wochenende zum ersten Mal in der neuen Zusammensetzung in Attendorn.
Die Tagung begann mit der Begrüßung des neu gewählten Landesvorsitzenden, Henning Aretz. Herr Aretz verwies auf die zu behandelnden politischen Themen, wobei die aktuelle Flüchtlingskrise eine besondere Wichtigkeit besitze.
Der Vorsitzende berichtete kurz über seine Teilnahme an der Synode der EKD im November 2015 in Bremen. Nach seinem Eindruck habe sich das Verhältnis zwischen der CDU und CSU, vertreten durch den EAK, und den Ev. Kirchen unter dem Dach der EKD deutlich entspannt und verbessert. Unser EAK-Bundesvorsitzender Thomas Rachel ist in den Rat der EKD gewählt worden. Er ist damit, nach dem Begründer des EAK Hermann Ehlers, erst der zweite EAK Bundesvorsitzende, der ein solches Wahlamt wahrnehme. Die Wahl von Thomas Rachel ist, so der Vorsitzende, eine Ermutigung für uns alle.
Daraufhin begann der Referent und auch Beisitzer des EAK NRW, Heiko Hendriks, mit seinem Vortrag zur Flüchtlingspolitik und christlicher Verantwortung.
Bei seinen Vorträgen habe er die große Sorge vieler Zuhörer vor einem ungeregelten Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland festgestellt. Heiko Hendriks unterstrich, dass es eine beunruhigende Zahl gar nicht registrierter Zuwanderer gebe; daher sei ein Zustand mit Rückkehrmöglichkeit herzustellen. Auch bei dem Management der derzeitigen Flüchtlingskrise gelte: Gute Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit. Es sei zu beachten, dass im Jahr 2014 rd. 1 Mio Menschen in die Bundesrepublik zugewandert seien, davon rd. 750.000 im Rahmen einer EU-Binnenwanderung. Diese ohnehin große Gesamtzahl werde im laufenden Jahr 2015 noch übertroffen werden.
Der Referent schnitt sodann einige ethische Fragen thematisch an. Vor dem Hintergrund eines christlichen Menschenbildes sei ein Familiennachzug eigentlich durchweg zu ermög-lichen. Dann verließ der Referent die Sphäre der Gesinnungsethik und wandte sich verantwortungsethischen Fragen zu. Dem umfassenden Familiennachzug stehe nämlich bereits das Problem der schieren Zahl entgegen, was eine Angelegenheit des politischen Verantwortungsbewusstseins sei. Außerdem sei es unethisch, den Herkunftsländern ihre Mittelschicht, ihr Bildungsbürgertum und ihre Leistungsträger wegzunehmen.
Klar müsse es jedem sein, das die große Zahl der in Deutschland bleibenden Flüchtlinge die Bundesrepublik verändern werde. Der Referent thematisierte sodann, gerade auch vor seinem Erfahrungshintergrund als Kommunalpolitiker in einer Ruhrgebietskommune, die ohnehin sehr schwierige Situation vieler Städte und Gemeinden.
Zusammenfassend stellte Heiko Hendriks fest, dass die Flüchtlinge, wenn alles gut läuft, auf einer Zeitschiene von zehn bis fünfzehn Jahren integriert werden und unsere demografischen Probleme lindern könnten. Henning Aretz bemerkte dazu, dass ein allgemeines Selbstvertrauen, dass wir als aufnehmende Gesellschaft es schaffen können, seit Frühjahr d.J. verloren gegangen sei.
Nach dem spannenden Vortrag von Heiko Hendriks, befasste sich der Landesvorstand noch mit Rückblicken, Beschlüssen und verschieden Berichten.
Am Sonntag dann, befasste sich der Landesvorstand mit der Sammlung von Themen und Arbeitschwerpunkten für das Jahr 2016. Nach zahlreichen Ideen und Vorschlägen einigte sich der Vorstand auf die Schwerpunkte Flüchtlingsproblematik, Lutherjahr 2017 und social media.
Der Landesvorstand freut sich darauf, diese Themen gemeinsam anzugehen!
Schlagworte: Landesvorstand
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